IRM-C-S

IRM ist die Abkürzung für den englischen Begriff "Inverted RoundMaille". Diesen Begriff mit Invertierte Rundkette zu übersetzen mag noch gehen, aber wenn dann noch das "Captive" und "Staggered" hinzukommt wird es arg unübersichtlich. Daher bleibe ich lieber bei der englischen Abkürzung. Das "captive" bezieht sich auf die senkrechten Ringe in der Kette, die ihr erst den dauerhaften Halt geben und die praktisch von der Rundkette gefangen genommen wurden. "Staggered" bedeutet, dass es sich hierbei nicht einfach um eine Kette (Halskette oder Armband) handelt, sondern um ein flächiges Geflecht.
 
Die Anleitung für eine einfache IRM-C-Kette werde ich (hoffentlich) demnächst nachreichen.

Drahtstärke: 1,00 mm
Ringinnendurchmesser: 6,00 mm
Material: verzinkter Eisendraht
 
Ich habe eine geschlossene Kette verwendet, damit ich beim fotografieren weniger Probleme mit dem Kettengeflecht habe. Durch diese Anleitung erhalte ich also einen "Turm", wenn ich immer mehr Reihen anfüge. Bei einer nichtgeschlossenen Kette würde eine einfache Wand/Mauer entstehen.
 
Alle Bilder auf dieser Seite sind von der Auflösung her wesentlich größer als der Platz, den ich ihnen hier zur Verfügung gestellt habe. Wenn ihr also einen besseren Blick auf die Bilder werfen möchtet, bietet es sich entweder an, ein Programm wie den "ImageZoom" (Firefox-Erweiterung) zu verwenden oder aber einen Rechtsklick auf das Bild auszuführen. Danach klickt ihr auf "Grafik anzeigen".

Schritt 01: Eine IRM-C-Kette wird angefertigt.

Schritt 02: Ein einzelner Ring wird durch einen senkrechten Ring gezogen und geschlossen.

Schritt 03: Ein weiterer einzelner Ring wird durch den nächsten senkrechten Ring gezogen und geschlossen. Dieser Ring ist zum zuerst eingefügten Ring seitlich versetzt.

Schritt 04: Die Schritte 2 und 3 werden sooft wiederholt bis alle senkrechten Ringe der IRM-C-Kette abgearbeitet sind. Es entstehen dadurch 2 Reihen von Fortsätzen. Das Geflecht sollte in etwa wie die nebenstehende Abbildung aussehen.

Bei den nachfolgenden Schritten könnt ihr auf unterschiedliche Arten dasselbe Ergebnis erzielen. Die Schrittfolgen werden daher mit 5a, 6a, ... und 5b, 6b, ... bezeichnet.

Schritt 5a: Ein Ring wird geschlossen und in einen offenen Ring eingehängt.

Schritt 6a: Dieser Ring wird nun in einen Ring eingehängt, der in Schritt 2 oder 3 zu der IRM-C-Kette hinzugefügt wurde.

Schritt 7a: Dieser Ring wird aber nur soweit eingehängt, das sich das untere Ende des Ringes dicht an dem Ring befindet, in dem die neuen Ringe eingehängt werden.

Schritt 8a: Nun wird der geschlossene Ring, der lose am offenen Ring baunelt, mit der zweiten Zange gegriffen ...

Schritt 9a: ... und über das untere Ende des offenen Ringes geschoben. Nun wird der offene Ring geschlossen. Das Ergebnis ist ein Orbital aus drei Ringen. Der obere und der untere Ring hängen ineinander und stehen senkrecht zueinander. Der dritte Ring ist um die beiden anderen Ringe herumgebogen und hält das Gebilde stabil. Dieser Ring ist der Orbitalring.

Schritt 5b: Ein einzelner Ring wird in einen Ring aus Schritt 2 oder 3 gehängt.

Schritt 6b: Der soeben eingehängte Ring und der Ring in den er eingehängt ist werden auf Spannung gehalten. Gleichzeitig wird ein offener Ring um diese beiden Ringe gelegt und geschlossen, ohne in einen von beiden Ringen eingehängt zu werden.

Schritt 7b: Das Ergebnis ist ein Orbital aus drei Ringen. Die oberen Ringe dieser 3er-Orbitale werden im weiteren Verlauf des Flechtens zu den senkrechten Ringen der zweiten IRM-C-Reihe.

Schritt 10: Diese Schritte werden nur bei einer Reihe der Fortsätze wiederholt. Vergleiche hierzu Schritt 4. Wenn ihr eine geschlossene Kette gebastelt habt (wie ich), solltet ihr die innere Reihe von Fortsätzen benutzen. Den Grund werdet ihr in Schritt 14 sehen. Habt ihr eine offene Kette, ist es egal, welche Reihe von Fortsätzen ihr benutzt.

Schritt 11: Durch zwei benachbarte Orbitalringe wird ein neuer Ring gezogen. Dieser Ring wird später der Orbitalring für den gegenübliegenden Ring der zweiten/äußeren Reihe von Fortsätzen. Bei einer geschlossenen IRM-C-Kette sollte sich dieser Ring auf der Außenseite der Orbitalringe befinden.

  Eine andere Ansicht desselben Ringes.

Schritt 12: Schritt 11 wird solange wiederholt bis alle Orbitalringe mit ihren Nachbarn verbunden sind.

Schritt 13: Das Ergebnis sollte in etwa wie die nebenstehende Abbildung aussehen.

Schritt 14: Ein in Schritt 11 eingefügter Ring wird über den gegenüberliegenden Ring gezogen und dort mit einem Finger fixiert.

Schritt 15: Ein Ring wird nun wie in Schritt 2 durch den unteren (senkrechtstehenden) Ring gezogen.

  Eine andere Ansicht desselben Ringes.

Schritt 16: Nach dem Schliessen haben wir ein weiteres 3er-orbital erhalten.

Schritt 17: Nach dem die Schritte 14 bis 16 solange wiederholt wurden, wie freie Ringe vorhanden waren, sieht das Geflecht fast wie eine mit Zinnen bewehrte Mauer oder Turm aus. Von der zweiten IRM-C-Reihe haben wir jetzt schon alle senkrechten Ringe und den Boden der Rundkette.

Schritt 18: Nun müssen wir noch die senkrechten Ringe "gefangen nehmen" indem wir die Rundkette um sie herum schliessen. Hierzu wird ein Ring durch zwei benachbarte Orbitalringe gezogen und geschlossen.

  Eine andere Ansicht desselben Ringes.

Schritt 19: Nachdem die Reihe vervollständgt wurde, könnte das Geflecht wie die Abbildung rechts aussehen.

Schritt 20: Nun wird Schritt 18 auf der gegenüberliegenden Seite des Geflechtes wiederholt und die Reihe auch dort komplett geschlossen.

Schritt 21: Ein neuer Ring wird in zwei benachbarte Ringe eingehängt, die soeben erst eingesetzt wurden. Dies sind keine Orbitalringe, da sie die Seitenwand der IRM-C-Kette bilden und nicht den Boden.

  Eine andere Ansicht desselben Ringes.

Schritt 22: Zur Abwechslung hängen wir den neuen Ring nicht in zwei Ringe ein, sondern in vier. Wir schliessen die Rundkette nun Glied für Glied.

Schritt 23: Nachdem Schritt 22 rundherum ausgeführt wurde, ist die zweite Reihe der IRM-C-Kette komplett angefügt.

Wenn wir diesen Ring auf die Seiten legen, müssen wir feststellen, dass das Gebilde, das wir da gebastelt haben, gar nicht so stabil ist.

Erst wenn wir eine dritte Reihe angefügt haben, ...

... erhöht sich die Stabiliät so sehr, dass wir von einer Mauer sprechen können.

Der Turm hat zumindest schon mal sein Fundament ... :-)

Sollte der Ring auch bei nur zwei Reihen eine gute Festigkeit besitzen, so sind aller Wahrscheinlichkeit nach zu wenig Kettenglieder in den Reihen. Weitere Reihen werden sich gar nicht oder nur sehr schwer anfügen lassen.

Um einen Turm mit größerem Durchmesser bei gleicher Ringgröße zu erhalten, habe ich versucht, bei jedem Kettenglied zwei senkrechte Ringe einzufügen. Das hat auch solange geklappt, bis ich die Kette zu einem Ring schließen wollte. Für eine normale Wand oder Mauer ist diese Variation der IRM-C-Kette gut geeignet. Für einen Turm aus diesem Geflecht ist zumindest mein Arbeitszimmer zu klein. :-)


Achim Schröder, 01.08.2009